Tutorial Mund zeichnen mit Farbstift

Auf den ersten Blick ist ein Mund gar nicht schwer zu zeichnen . Unten halbrund, oben wie ein Herzchen, in der Mitte ein Strich…
In der Praxis ist es dann doch schwieriger, denn selten ist der Mund perfekt und wie aus dem Lehrbuch.

Münder (Lippen) sind so unterschiedlich in Form und Farbe, oft asymmetrisch und je nach Alter und Geschlecht mehr oder weniger voll und gut durchblutet, oder schmal und faltig.
Da Portraits gerne im Halbprofil fotografiert und dann gezeichnet werden, sind auch die Lippen schwieriger zu malen. Dazu kommt, dass der Mund unser wichtigstes Mimik-Instrument ist.
Das stellt einen schon mal vor besondere Schwierigkeiten. Schaut in den Spiegel, und macht unterschiedliche Gesichter: lächeln, lachen, schmollen usw. Jedesmal sieht der Mund anders aus …Sind dann noch Zähne zu sehen, wird’s für Viele richtig schwierig.

Zuerst einmal ein „perfekter“ Mund, ganz einfach mit ein paar Hilfslinien gezeichnet.

Ich habe hier ein wenig stärker bzw. mit Druck gezeichnet, damit man was erkennt. Ihr solltet immer darauf achten, den Mund nicht mit harten Linien abzugrenzen. Eine deutliche kann man bei geschminkten Lippen zeichnen, aber ungeschminkte Lippen gehen eher ungleichmäßig in die umliegende Haut über, manchmal kann man den Übergang gar nicht gut erkennen, weil die Pigmente nahezu identisch in der Farbe sind. Die Form der Lippen sollte also eher durch Schattieren und Tonwerte dargestellt werden.

Wir beginnen mit der Buntstift-Zeichnung. Hier nutze ich überwiegend die Prismacolor Farbstifte. Ich lege die Konturen in Rosa und den Zwischenraum in Henna an.

Dann habe ich eine erste Schicht rosa gelegt, dabei die Konturen korrigiert und die Lichtpunkte auf der Unterlippe freigelassen. In diesem Fall male ich nicht nur den Mund, sondern auch ein wenig Umfeld (in Pfirsich), später wird deutlich, warum.
Die Nasenrinne (Philtrum) mit dunklerem Apricot angelegt. Für die plastische Wirkung mit einem
weiteren Rosaton verstärkt.

Mit einem dunkelrot und einem lila-rosa Ton den Zwischenraum verstärkt.
Anschließend die kompletten Lippen mit Pfirsich „verblendet“, dabei immer die Lichtreflexe ausgespart.

Den Schatten, den die Oberlippe wirft, mit Rot verstärkt. Den noch hellen Bereich unterhalb der Unterlippe mit Rosa ausgefüllt. Den Schattenwurf der Unterlippe mit dunklem Pfirsich angedeutet. Die Haut oben mit dunklem Pfirsich nachgezeichnet, und die Mundwinkel mit Rosa-Beige angedeutet.
Mit einem Graubraun den Unterlippenschatten verstärkt.

Mit rosa und pfirsich die Lippen verstärkt, dabei die Lichtpunkte etwas eingegrenzt. Mit Rot und Lila -ganz sanft- die Lippen weiter verstärkt. Mit Weiß schon mal die rechte Seite der Lippen verblendet.

Lippen komplett mit weiß verblendet. Dabei immer mit halb rundem Schwung gearbeitet, um plastisch zu bleiben. Wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr, dass ich bis in den Hautbereich verblendet habe, um so die starre Linie zu unterbrechen. Mit dunkelrot und wenig schwarz den Lippenzwischenraum bearbeitet, sowie mit sanften Druck und dunkelrot und dunkelbraun den Schatten der Unterlippe leicht intensiviert.

 

Das Ergebnis